
Er war einer der letzten europäischen Intellektuellen, der den Habitus eines unangefochtenen Grandseigneurs pflegte. Keiner in seiner Generation schrieb eine elegantere philosophische Prosa als der polyglotte Spanier José Ortega y Gasset. Heute vor 70 Jahren ist der Philosoph und Soziologe, dem mit Der Aufstand der Massen eine der prägnantesten Diagnosen der modernen Gesellschaft gelang, gestorben.

Der Kolonialismus brachte nicht nur rohe Gewalt, sondern hinterließ Spuren im Geist der Kolonisierten. Nikita Dhawan erläutert, wie Spivaks Werk subtilen Formen der Entmachtung entgegentritt. Kann die Aufklärung dabei helfen oder ist sie als westliches Produkt abzulehnen?

Die politische Linke habe sich verrannt und ehemalige Wähler*innen in die Arme der Rechten getrieben, so eine immer lauter werdende Klage. Doch diese Empörung unterliegt einem Missverständnis, meint Thorsten Holzhauser und zeigt: Was linke Politik sein soll, war schon immer Teil von politischen Kämpfen.

Weite Teile der Linken reagierten auf das Massaker der Hamas in Israel mit Häme oder bestenfalls Gleichgültigkeit. Die israelische Soziologin Eva Illouz, die sich selbst als Linke begreift, sucht in ihrem Buch Der 8. Oktober nach den polit-philosophischen Grundlagen dieses moralischen Versagens und den Wurzeln des obsessiven Antizionismus.
Frauke Rostalski: „Der Staat fordert den nachhaltigen Konsumenten – Das ist fast schon zynisch“

Wir sind als Individuen nicht dazu verpflichtet, klimafreundlich zu leben, meint die Rechtswissenschaftlerin und Philosophin Frauke Rostalski. Was es stattdessen brauche, seien Sanktionsmechanismen, ein Klimaklub und rationale Diskurse, in denen wir die Meinungsfreiheit hochhalten.

Wer sagt, dass die beste Philosophie auf Abstraktion und Vernunft gründet? Alexander Kluge greift in seiner Kritischen Theorie auf ganz anderes zurück: Poesie, KI, Film, Musik, Dokumentarisches und Fiktionales. Unser Autor hat den ungewöhnlichen Universalkünstler in München besucht.

Philosophie betreibt Slavoj Žižek zugleich mit Ernst, Humor und Leidenschaft. Manchmal geht er dabei so weit, dass andere sein philosophisches Projekt unterschätzen. Zu Unrecht, wie unser Autor zeigt, der Žižek in seiner Heimatstadt Ljubljana besucht hat.